Dorny stellt neuen Spielplan der Bayerischen Staatsoper vor – und enttäuscht

Dorny stellt neuen Spielplan der Bayerischen Staatsoper vor – und enttäuscht

(München, 17. März 2024) 7 Opernpremieren, dazu zwei zeitgenössische Opern von Thomas Larcher und Toshio Hosokawa (im Cuvilliéstheater und in der Reithalle), wird es in der Spielzeit 24/25 an der Bayerischen Staatsoper in München geben. Das kündigte Intendant Serge Dorny jetzt an. Wer von dem Belgier, der in Lyon über viele Jahre ein spannendes Programm bot, Originelles und Innovatives erwartet hat, sieht sich enttäuscht – wie die bisherige Amtszeit Dornys in München in toto die Erwartungen in Sachen Qualität und Innovation nicht wirklich erfüllt hat, muss man leider feststellen.

Zu viele Regiepleiten waren zu verzeichnen, zu farblos die Stückeauswahl, zu wenig überzeugend manche Dirigentenentscheidung. Und es sieht nicht wirklich danach aus, als würde sich in der nächsten Spielzeit daran viel ändern. Warum München unbedingt Donizettis Regimentstocher oder Strauss‘ dröges Spätwerk Die Liebe der Danae braucht, weiß wohl nur Dorny. Ebenso unverständlich ist die Projektierung eines neuen Rings, den Tobias Kratzer inszenieren und GMD Jurowski dirigieren soll. Die letzte Neuinszenierung des vierteiligen Zyklus liegt noch nicht lange zurück.

Und dass Mirga Grazinyte-Tyla nach dem Schlauen Füchslein nun noch eine Janacek-Oper in München in einer Premiere dirigieren darf (Katja Kabanova), nachdem sie beim Füchslein Janacek mit Puccini verwechselt hat, ist nicht nachvollziehbar. Ebenso wenig dass diese Oper nun schon wieder der vielbeschäftigte und nicht immer zu Glanzleistungen aufgelegte Krzysztof Warlikowski inszeniert.

Wie man hört, lässt sich das Bayerische Kultusministerium Zeit mit der Vertragsverlängerung für Dorny. Es sollte tatsächlich nichts überstürzen und auch schon mal vorsorglich nach einem anderen Kandidaten Ausschau halten – da sich Dorny gleichzeitig für die Leitung der Salzburger Festspiele beworben hat.

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