Produktionsgespräch Kunst im Angesicht des Krieges im Münchner Orff-Zentrum am 25. April

Produktionsgespräch zur Neuinszenierung von Orffs „Der Mond“ an der Staatsoper – im Münchner Orff-Zentrum

Gesprächskonzert – Kunst im Angesicht des Krieges I 25. April 2024 I 19 Uhr, Orff-Zentrum, Kaulbachstr. 16

Alexander Kluge stellte 2022 angesichts des Ukraine-Konflikts fest: »Der Krieg stellt der Kunst eine Aufgabe«. 2024 inszeniert nun Tamara Trunova die diesjährige Neuproduktion des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper, die Carl Orffs Der Mond und Ottorino Respighis Lucrezia umfasst. Zwei Werke, die mit dem Krieg in enger Verbindung stehen: Der Mond wurde 1939 an der Bayerischen Staatsoper kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs uraufgeführt, hielt möglicherweise sogar »der Gegenwart den Spiegel vor« (Thomas Rösch), Lucrezia spielt zu Zeiten politischer Umbrüche im antiken Rom und hebt an mit den Worten »Krieg, auf dich stoßen die Männer an, / Krieg, der du Tag und Leben bist«.

In einem gemeinsamen Gespräch – flankiert von Musik Carl Orffs und Ottorino Respighis – setzen sich Staatsintendant Serge Dorny, der Direktor des Orff-Zentrums Thomas Rösch, die Dirigentin Ustina Dubitsky und die ukrainische Regisseurin Tamara Trunova mit dem Verhältnis von Krieg und künstlerischer Praxis auseinander. Letztere beschäftigt sich in ihrem künstlerischen Schaffen seit vielen Jahren intensiv mit dem Thema des Krieges sowie den Auswirkungen von Kriegserfahrungen und radikalen gesellschaftlichen Veränderungen auf Identitäten.
(Text: Bayerische Staatsoper)

Musikalische Beiträge
Carl Orff
 (1895–1982): Der Mond (1939)
»Was ist da los? Was soll das sein?« / »Wie kalt ist’s draußen in der Welt« / »Sitz ich da am hohen Himmel«
Daniel Noyola, Gesang
Joseph Beesley, Klavier

Ottorino Respighi (1879–1936): Lucrezia (1937)
»Che piangeva«
Evgeniya Sotnikova, Gesang
Joseph Beesley, Klavier

Podiumsgespräch 
Ustina Dubitsky, Tamara Trunova, Serge Dorny und Dr. Thomas Rösch
Eine Veranstaltung des Orff-Zentrums München in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsoper

Eintritt: Euro 20 I ermäßigt: Euro 10 (für unter 30-Jährige)

Kartenvorverkauf
Tageskasse der Bayerischen Staatsoper
tickets@staatsoper.de
(089) 21 85 19 20
Öffnungszeiten: Mo–Sa, 10–19 Uhr

Restkarten an der Abendkasse (Orff-Zentrum München, eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung)

Am 5. Februar 1939 wurde Der Mond von Carl Orff im Nationaltheater in München uraufgeführt. Genau 85 Jahre später präsentiert nun das Opernstudio der Bayerischen Staatsoper am 21. April eine Neuinszenierung dieses „Kleinen Welttheaters“ — junge Profis setzen sich erstmals mit Orffs Werk auseinander und lernen seine besondere Musikdramaturgie aus ganz neuen Blickwinkeln kennen. Dass damit eine lange Zeit der Orff-Abstinenz an der Bayerischen Staatsoper beendet wird, ist das Verdienst des Staatsintendanten Serge Dorny.
In der Produktion des Opernstudios wird „Der Mond“ gekoppelt mit dem Einakter „Lucrezia“ des italienischen Komponisten Ottorino Respighi. Beide im Lauf der 1930erJahre entstandenen Werke erklingen jeweils in reduzierter Fassung; die musikalische Leitung des Bayerischen Staatsorchesters übernimmt Ustina Dubitsky, derzeit Assistentin von François-Xavier Roth beim Gürzenich-Orchester Köln.

Verantwortlich für die Inszenierung zeichnet Tamara Trunova aus Kiew, eine der bedeutendsten Vertreterinnen einer neuen Generation ukrainischer Theaterregisseurinnen und Dramatikerinnen, deren jüngste Arbeiten sich intensiv mit dem Thema des Krieges und seine Auswirkungen auf Gesellschaften und Individuen beschäftigt haben. Zentrum ihrer Interpretation der zwei Einakter, die den Kern menschlichen Zusammenlebens und gesellschaftlicher (Un-)Ordnung berühren, ist das Thema des Defizits und des Mangels, die zu Gewalt und Raub führen.

Am 25. April stellt das Orff-Zentrum München (Kaulbachstr. 16) die Produktion allen Interessierten genauer vor. Gezeigt werden Videoausschnitte, live gesungene Passagen treten ergänzend hinzu. In einem Podiumsgespräch geben u. a. Staatsintendant Serge Dorny, die Regisseurin Tamara Trunova und die Dirigentin Ustina Dubitsky Einblicke in ihre Arbeit und ihre Gedanken zu den Werken sowie in den Produktionsprozess von den ersten Proben bis zur Aufführung.

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