Maurizio Pollini gestorben

Maurizio Pollini gestorben

(24. März 2024) Am 23. März 2024 ist der Pianist Maurizio Pollini im Alter von 82 Jahren in seiner Heimatstadt Mailand gestorben. Pollini wurde am 5. Januar 1942 in Mailand geboren, er war einer der herausragenden Pianisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Interpretationen bestachen durch ihre analytische Klarheit und Pollinis tiefes Verständnis für die Musik. Viele seiner Aufnahmen von Beethoven, Chopin, Schubert, Schumann oder Debussy wurden maßstabsetzend. Auch für die Neue Musik, insbesondere die Zweite Wiener Schule, hat sich Pollini zeitlebens stark gemacht und diese Werke oft in seine Klavierabend integriert.
Pollinis kristalline, energetische Chopininterpretationen, seine Formlogik für Bachs Wohltemperiertes Klavier und Beethovens 32 Sonaten, seine Empfindungstiefe und Prägnanz für Schubert, Schumann und Brahms – zeugten von seiner Vielseitigkeit und seinem tiefen musikalischen Verständnis.

Pollini war immer mehr als ein Virtuose. Er war ein Kämpfer für die Kunst, ein politisch engagierter Künstler. In den späten 1960er Jahren konzertierte er vor Fabrikarbeitern und setzte sich für soziale Gerechtigkeit ein.
Pollini erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Ernst von Siemens Musikpreis, den Grammy Award und einen Platz in der Gramophone Hall of Fame.

„Mit Maurizio Pollini verliert die Musikwelt einen der ganz großen, einen der wesentlichsten Pianisten unserer Zeit“, so der Intendant der Salzburger Festspiele und Pianist Markus Hinterhäuser. „Seine jährlichen Auftritte zählten seit seinem Debüt 1973 zu den unvergesslichen Sternstunden der Salzburger Festspiele. Ausgestattet mit einer stupenden Technik, einem unbestechlichen Intellekt und interpretatorischem Mut, ging Maurizio Pollini weit über das für einen Pianisten seines Ranges Erwartbare hinaus.
Sein Repertoire reichte vom Klavierwerk Johann Sebastian Bachs über die große Literatur der Klassik und der Romantik bis hin zur Musik unserer Zeit. Die Werke von Arnold Schönberg, Luigi Nono, Salvatore Sciarrino, Karlheinz Stockhausen oder Pierre Boulez wusste Maurizio Pollini in einzigartiger Weise hör- und erlebbar zu machen.
Sein „Progetto Pollini“ im Rahmen der Salzburger Festspiele hat Maßstäbe gesetzt, die bis heute nachwirken. Seine persönliche Integrität wird unvergessen bleiben. Die Salzburger Festspiele verneigen sich vor Maurizio Pollini, einem großen Künstler, einem unvergleichlichen Pianisten und einem wirklichen Freund“.

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