Rossinis Gazza ladra am Theater an der Wien

Abgründe im Dorfsetzkasten

In der Ausweichspielstätte des Theaters an der Wien flattert die diebische Elster von Rossini in einer Inszenierung von Tobias Kratzer 

Joachim Lange

(Wien, 16. November 2022) In Köln würde man sagen: Et hätt noch immer jot jejange! Immerhin werden zwei Todesurteile nicht vollstreckt, sondern kassiert. Das eine gegen die junge Frau Ninetta, die angeblich die sprichwörtlichen Silberlöffel geklaut hat, erweist sich als krasses Fehlurteil. Nicht sie war die Diebin, sondern eben jene diebische Elster, die diesem durchschlagenden Opernerfolg von Gioachino Rossini im Jahre 1817 zu ihrem Titel verholfen hat. Das zweite Todesurteil betraf ihren Vater. Dieser Fernando Villabella (mit phänomenaler Wucht: Paolo Bordogna) war desertiert, hatte sich von der Tochter auf der Flucht helfen lassen und sich nur gestellt, um sie zu retten. Ihn rettet der (hier) gerade noch rechtzeitig herbei radelnde sprichwörtliche Bote des Königs mit einem Gnadenerlass.

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