Ballettchef der Oper Hannover greift Kritikerin tätlich an

Ballettdirektor Marco Goecke greift Journalistin verbal und körperlich an – ein Eklat

(Hannover, 12. Februar 2023) Bei der Premiere von „Glaube – Liebe – Hoffnung“ kam es am Samstagabend, 11. Februar, während der Pause im Foyer der Oper Hannover zu einem Vorfall zwischen Ballettdirektor Marco Goecke und der Kritikerin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Wiebke Hüster. Dabei sei – so das Theater in einer Entschuldigung – „diese in ihrer persönlichen Integrität verletzt worden“.

Goecke habe der Kritikerin zunächst im Foyer des Theaters Hausverbot erteilen wollen und sie dann auch körperlich attackiert, heißt es in der FAZ dazu. Weiter schreibt die Zeitung: „Er zog eine Papiertüte mit Tierkot hervor und traktierte das Gesicht unserer Tanzkritikerin mit dem Inhalt.“ Es sei Strafanzeige gegen Goecke erstattet worden, die Polizei ermittelt.

Die Staatsoper Hannover bedauere sehr, dass es zu der Eskalation gekommen ist. Intendantin Laura Berman: „Wir haben unmittelbar nach dem Vorfall den Kontakt zu der Journalistin gesucht und uns persönlich bei ihr und auch öffentlich entschuldigt. Die Staatsoper Hannover ist ein offener Ort des respektvollen Miteinanders und Austausches. Wir sind der Meinung, dass nun Ruhe und Sorgfalt geboten sind. Wir werden die arbeitsrechtlichen Schritte gegenüber Ballettdirektor Marco Goecke prüfen, gemeinsam beraten und dann in dieser internen Personalsache agieren. Wir bedauern sehr, dass unser Publikum durch diesen Vorfall gestört wurde.“

Man kann davon ausgehen, dass es insbesondere eine vor kurzem erschienene Kritik in der FAZ über einen Ballettabend von Goecke in Den Haag war, die den Choreographen echauffiert hat. In dem Text heißt es u.a.: „Vom Troll geritten? Bei „In the Dutch Mountain“, Marco Goeckes neuem Ballettabend mit dem virtuosen Nederlands Dans Theater in Den Haag, wird das Publikum abwechselnd irre und von Langeweile umgebracht. (…) Das Stück ist wie ein Radio, das den Sender nicht richtig eingestellt kriegt. Es ist eine Blamage und eine Frechheit…“.
Den Ärger Goeckes über diese barsche Kritik kann man noch verstehen, das Ausrasten des Künstlers selbstverständlich nicht. Sein Verhalten ist beispiellos und abscheulich. Damit hat Goecke sich selbst als Künstler unmöglich gemacht.

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