Chef des Münchner Gasteigs wirft hin

Chef des Münchner Gasteigs Max Wagner bittet um Auflösung seines Vertrags

(München, 22. Juni 2023) Nach mehr als sieben Jahren als Geschäftsführer der Gasteig München GmbH gibt Max Wagner seinen Posten vorzeitig ab. Das teilte die Gasteig München GmbH mit. Der Abgang kommt für die Stadt München überraschend und außerdem ziemlich ungelegen. Wie bekannt, steckt die Stadt noch immer in der Entscheidungsfindung über die Renovierung des in die Jahre gekommenen Kulturzentrums. Da dürfte für Wagners Entscheidung auch ein gewisser Frust über die sich in die Länge ziehende und nach wie vor ungeklärte Frage der Renovierung des Gasteigs eine Rolle gespielt haben. Für die Stadt München ist der Abgang jedenfalls kein positives Signal – eher ein weiteres Warnsignal, endlich Nägel mit Köpfen zu machen.

Max Wagner und der Gasteig werden voraussichtlich ab Herbst dieses Jahres getrennte Wege gehen. Der Kulturmanager, seit 2016 mit der Geschäftsführung des Gasteig betraut, hat den Aufsichtsrat der städtischen Tochtergesellschaft um eine vorzeitige Auflösung seines Vertrages als Geschäftsführer gebeten. Nach dem erfolgreichen Start des neuen Kulturareals Gasteig HP8 und vor der Entscheidung des Münchner Stadtrates über den Fortgang der Gasteig-Sanierung sieht Wagner den richtigen Zeitpunkt gekommen, die Leitung in neue Hände zu legen.

Bürgermeisterin Katrin Habenschaden, Vorsitzende des Aufsichtsrates, sagt: „Max Wagner hat den Gasteig sehr erfolgreich durch sieben aufregende Jahre geführt. In seine Zeit fallen etwa der internationale Architekturwettbewerb zur Umgestaltung des Gasteig und die fortgeschrittenen Planungen zur Umsetzung der Sanierung, ebenso wie der Bau und der erfolgreiche Start des Ausweichstandortes Gasteig HP8, um den uns weltweit viele Städte beneiden. Er hat den Gasteig auch inhaltlich neu ausgerichtet und ihm neuen Glanz und Aufmerksamkeit verschafft. Max Wagner war die letzten Jahre ‚Mister Gasteig‘, hat sich immer mit ganzem Herzen und mit voller Kraft für den Gasteig eingesetzt. Dafür danke ich ihm und wünsche ihm alles Gute für die Zukunft.“

„Meine Zeit im Gasteig war für mich persönlich ein großes Geschenk. Ich blicke mit Freude und Dankbarkeit darauf zurück“, sagt Gasteig-Geschäftsführer Max Wagner. „Es waren sieben spannende, aber auch sehr herausfordernde Jahre, in denen ich mit meinem Team und allen Instituten im Gasteig viel bewegen konnte. Wann hat man in seinem Berufsleben schon einmal die Gelegenheit, ein komplett neues Kulturzentrum inklusive Philharmonie zu eröffnen? Seitdem hat sich unser Ausweichstandort Gasteig HP8 zu einem neuen kulturellen Anziehungspunkt entwickelt. Die Pläne für einen sanierten Gasteig, der für die Zukunft Bestand hat, liegen vor. Das ist ein guter Zeitpunkt, um die Verantwortung in neue Hände zu legen, die das mit frischer Kraft vorantreiben können.“

Max Wagner hat den Umzug des Kulturzentrums in das Ausweichquartier bewundernswert professionell und geräuscharm organisiert. Dafür gebührt ihm u.a. Dank und Anerkennung. Dass er sich von der ewigen Baustelle Gasteig nun verabschiedet, ist verständlich und kein gutes Zeichen für Münchens Kulturpolitiker. Sie sollten endlich zu Potte kommen mit einem inhaltlich und finanziell überzeugenden Sanierungs- bzw. Umgestaltungsplan für das bei den Bürgen so beliebte und wichtige Kulturzentrum. Das HP8 darf nicht zur Dauer-Alternative werden!

Werbung

0 Kommentare

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert