Dido und Aeneas und Erwartung an der Bayerischen Staatsoper

Traumatherapie und queerer Fasching

Die Bayerische Staatsoper kombiniert die Einakter „Dido und Aeneas“ von Purcell und „Erwartung“ von Schönberg zu einem Opernabend. Regisseur Krzysztof Warlikowski verspielt die Chance auf eine überzeugende Kombination.

Von Robert Jungwirth

(München, 29. Januar 2023) Es sind zwei Dramen um zwei verlassene Frauen, „Dido und Aeneas“ von Henry Purcell und „Erwartung“ von Arnold Schönberg. Und es sind zwei Einakter-Opern. Warum also nicht beide für einen Opernabend zusammenspannen? Keine schlechte Idee, die der Intendant der Bayerischen Staatsoper Serge Dorny da hatte – auch wenn zwischen beiden Stücken rund 250 Jahre Musikgeschichte liegen. Ja, man kann Bezüge zwischen beiden Frauenfiguren herstellen. Beide wurden von ihren Geliebten verlassen, beide trauern, die eine in tiefempfundenem Schmerz, die andere in geradezu hysterischer Raserei. Die eine singt ein barockes Lamento, die andere betreibt expressionistische Traumatherapie. Die Gegensätze könnten nicht größer sein – aber spannend ist das allemal.

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