Donaueschinger Musiktage

Im Gegensatz zu den prunkvollen, konventionellen Musikfestivals wie Salzburg oder Lucern, wo bekanntes Repertoire und Starbesetzungen bis in die Nebenrollen im Vordergrund stehen, folgen die Donaueschinger Musiktage der Maxime, musikalische Wagnisse einzugehen und Neues zu versuchen. Auf diese Weise verhalf das Festival Größen wie Olivier Messiaen, Pierre Boulez oder György Ligeti zu Weltruhm. Die jährlich stattfindende Veranstaltung ist das international älteste und traditionsreichste Musikfestival für zeitgenössische Musik. 1921 gründete es der fürstliche Musikdirektor Heinrich Burkhard als Treffpunkt für Komponisten und als Veranstaltungsort zeitgenössischer Kammermusik. Als nach dem Zweiten Weltkrieg der SWR (damals: Südwestfunk) zusammen mit der Donaueschinger Gesellschaft für Musikfreunde die künstlerische Leitung übernahm, wurde das SWR Symphonieorchester ein fester Partner des Festivals.

Münchener Biennale

Kaum eine Gattung haben die in den 20er und 30er Jahren geborenen Komponisten so vernachlässigt wie die Oper. Insofern stellt das Werk von Hans Werner Henze, musikhistorisch betrachtet, eine Besonderheit dar. Für ihn war die Oper von Beginn an ein Kernelement seines musikalischen Schaffens. Sich dieser Tatsache bewusst, nahm Henze den Vorschlag der Stadt München wahr, ein Festival zu gründen "an dem theaterinteressierte Komponisten der jungen Generation ihre Ideen in die Wirklichkeit umsetzen können". So entstand 1988 die Münchener Biennale für zeitgenössisches Musiktheater, die bis heute – im zweijährigen Rhythmus – jungen Komponisten die Möglichkeit bietet, ihre Opern uraufzuführen.
Neben dem Anspruch der Internationalität verfolgt das gut zweiwöchige Festival auch die Absicht ein Thema in den Mittelpunkt zu stellen. So lief die 13. Biennale beispielsweise unter dem Titel "Der Ferne Klang". Ebenfalls zur Biennale gehören Konzerte der Münchener Philharmoniker, des Münchner Kammerorchesters sowie begleitend dazu Komponistengespräche. Seit 1996 leitet Peter Ruzicka das Festival. Ihm folgen 2016 die beiden Komponisten Daniel Ott und Manos Tsangaris nach.

Tage Alter Musik Regensburg

1984 kamen die ehemaligen Regensburger Domspatzen Stephan Schmid und Ludwig und Christof Hartmann auf die Idee, ein Musikfestival abseits des konventionellen Klassikbetriebs zu gründen, in dessen Zentrum die historische Aufführungspraxis stehen sollte. Mittlerweile hat sich die alljährlich an Pfingsten stattfindende Veranstaltung einen internationalen Ruf erworben. Viele der in Regensburg aufgetretenen Ensembles gaben hier ihr Deutschland- oder sogar Europadebüt.
Die Szene der Alten Musik versteht sich – ganz entgegen der Erwartungshaltung zum Wort "alt" – als innovativ und lebendig und sieht in ihrer Hinwendung zur historischen Aufführungspraxis einen neuen, kreativen Umgang mit klassischer Musik. Nach wie vor leiten Ludwig Hartmann und Stephan Schmid das Festival, die Geschäftsführung übernahm 1998 Paul Holzgartner.

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